Immer wieder stellen uns Veranstalter die Frage: “Warum kostet ein Sanitätsdienst Geld? Die Helfer machen das doch ehrenamtlich.”.
Ja, die Helfer verrichten den Dienst ehrenamtlich. Auch die gesamte Organisation der Bereitschaft geschieht ehrenamtlich. Allerdings kostet die Ausbildung und die Ausrüstung der Helfer Geld. Ebenso müssen wir die Beschaffung der meisten und den Unterhalt aller Fahrzeuge selbst tragen.
Die Bereitschaft Marktheidenfeld ist daher zum einen auf Spenden, zum anderen auf den Erlös aus unseren Sanitätsdiensten angewiesen.
Unsere Hilfeleistungen vor Ort werden nicht von den Krankenkassen getragen. Wir haben also nichts davon, wenn auf einer Veranstaltung viele Patienten zu uns kommen. Wir verrechnen den gleichen Preis – ob nun 100 Patienten bei uns waren oder kein einziger. Das ist unser Risiko.
Nachfolgend möchten wir Ihnen aufzeigen, was unsere Bereitschaft ein Sanitäter ohne Zusatzausbildungen kostet:
Helfergrundausbildung
Zur Grundausbildung aller Sanitäter gehören der Grundlehrgang Betreuungsdienst, der Grundlehrgang Sanitätsdienst sowie das Rotkreuz Einführungsseminar.
Nach Möglichkeit werden diese Ausbildungen innerhalb unseres Kreisverbands durchgeführt, um Fahrt- sowie Ausbilderkosten zu sparen. Allerdings steht dem gegenüber, dass die Ausbilder hierfür selbst auch ausgebildet werden mussten – was natürlich auch Geld kostet.
Einsatzuniform
Die komplette Einsatzuniform (DRK 2012plus Einsatzjacke, Einsatzhose, Polo-Shirt, Pullover, Helm) für einen Helfer kostet mehr als 200 Euro. Dabei werden die Sicherheitsschuhe bereits vom Helfer selbst bezahlt.
Weitere Ausbildungen
Für einen Sanitätsdienst reichen allerdings keine 2 Sanitäter mit Grundausbildung. Mindestens ein Helfer muss eine Sanitäts-Fachausbildung absolviert haben, ebenso wird mindestens ein Truppführer benötigt. Auch diese Ausbildungen kosten – Sie ahnen es – Geld.
Die Ausbildung eines Rettungssanitäters kostet uns nochmals mehr als 2000 Euro.
Natürlich gibt es noch viele weitere Ausbildungen, die unsere Helfer für bestimmte Aufgaben qualifizieren. All dies müssen wir letztendlich aus einem Topf zahlen.
Bei größeren Veranstaltungen werden weitere Qualifikationen benötigt, beispielsweise Gruppenführer und Rettungsassistenten.
Ausrüstung
Um unseren Patienten bestmögliche Hilfe leisten zu können, benötigen wir hochwertige und moderne Ausrüstung. Dazu gehört ein Sanitätsrucksack mit Verbandsmaterial, Blutdruck- und Blutzuckermessgerät, Infusionszubehör, Material zur Atemwegssicherung, medizinischer Sauerstoff und vielem mehr.
Ebenfalls führen wir auf allen Sanitätsdiensten ein AED-Gerät (Defibrillator) für den Fall eines Herzstillstands mit, das in der Anschaffung bereits über 1000 Euro kostet.
Eine Trage wird ebenso bei jedem Dienst mitgeführt, entweder als Fahrtrage im Rettungswagen oder als Klapptrage.
Fahrzeuge
Einige unserer Fahrzeuge wurden von Land oder Bund finanziert, andere Fahrzeuge, wie z.B. unser HvO-Fahrzeug, wurden komplett selbst finanziert.
Für alle unsere Fahrzeuge gilt allerdings, dass der Unterhalt, also Versicherungen, Reparaturen, Service, Kraftstoff, etc. komplett durch uns gezahlt wird.
Auch wenn wir mit unserem Rettungswagen als UG-Rett ausrücken und den öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst unterstützen – wir erhalten dafür kein Geld!
Gleiches gilt für den Helfer vor Ort, für den es keine Entschädigung durch die Krankenkassen oder andere Stellen gibt.
Wir rücken trotzdem gerne für Sie aus – weil wir es für eine gute Sache halten!
Die Zeit, die unsere Helfer für das Rote Kreuz aufbringen, ist zu 100 % ehrenamtlich!
Der Betrag, der Ihnen für unseren Sanitätsdienst in Rechnung gestellt wird, dient nicht dazu, unsere Helfer zu entlohnen oder gar Kapital aufzubauen – das wäre schon nach unserer Satzung gar nicht erlaubt.
Wir benötigen das Geld dafür, um Ihnen weiterhin gut ausgebildete Helfer mit einwandfreier und moderner Ausrüstung entsenden zu können!
Vielen Dank für Ihr Verständnis!